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FINDER Hauptkatalog 2016

III-2016, www.findernet.com VIII Technische Erläuterungen Prellzeit Die Zeitdauer beim Schließen eines Stromkreises, durch einen Schließer oder Öffner, vom ersten Schließen bis zum entgültigen Schließen. Das Prellen beim Öffnen eines Stromkreises der Schaltrelais ist bei den üblichen Anwendungen zu vernachlässigen. Spannungsfestigkeit zwischen den geöffneten Kontakten Siehe Isolation und Sicherheit. Umgebungstemperatur Die Temperatur im unmittelbaren Umfeld des Relais bei nicht erregtem Eingangskreis und nicht bestromtem Ausgangskreis. Die Umgebungstemperatur des Relais kann von der Raumtemperatur abweichen. Durch die, die Temperatur überwachenden Thermostate (Serie 7T) und eine Belüftung, kann eine Überhitzung vermieden werden. Schutzart Unter Schutzart versteht man - unabhängig ob RTxx oder dem nachfolgenden IPxx - den Grad der Kapselung einer Einheit als Schutz gegen seine Umwelt. Relaisschutzart RT Nach der EN 116000-3 und der IEC 61810-7 wird der Grad der Kapselung eines Relais als Schutz gegen die Umwelteinflüsse mit den RTxx Schutzart klassifiziert. RT 0 (Unenclosed relay) umfasst offene, also ungeschützte Relais. RT I (Dust protection relay) steht für staubgeschützte Relais, deren bewegliche Teile geschützt sind. RT II (Flux proof relay) bezeichnet Relais die flussmitteldicht sind, so dass die Funktion durch das Flussmittel nicht beeinträchtigt wird bzw. bei denen ein Eindringen des Flussmittels verhindert ist. Da der Produktionsprozess das Eindringen des Flussmittels beeinflussen kann ist ggf. der Prozess zu optimieren. RT  III (Wash tight relay) gilt für Relais, die geeignet sind für Lötverarbeitung mit nachfolgendem Waschverfahren zum Entfernen von Flussmittelrückständen. Flussmittel und Waschlösungen können nicht in das Relais eindringen. RT IV (Sealed relay) Dieser Gruppe werden Relais zugeordnet, die so gut gekapselt sind, dass keine Umgebungsatmosphäre eindringen kann. Die Zeitkonstante der Feinleckrate nach IEC 60068-2.17 ist > 2·104  s. RT  V (Hermetically sealed relay) In diese Gruppe fallen die Relais in die keine Umgebungsluft eindringen kann. Die Zeitkonstante der Feinleckrate nach IEC 60068- 2.17 ist > 2·106  s. Schutzart IP Die Schutzart wird angegeben nach EN 60629. Die erste Ziffer steht für den Grad des Berührungsschutzes bzw. des Schutzes gegen das Eindringen von Fremdkörpern. Die zweite Ziffer steht für den Grad des Wasserschutzes. Bei den Relais beziehen sich die Werte auf den bestimmungsgemässen Einsatz in Relaisfassungen oder auf Leiterplatte. Bei Fassungen mit der Schutzart IP  20 ist die Fingersicherheit nach VDE 0106 Teil 100 gegeben. IP 00 = Kein Schutz gegen Berühren, kein Schutz gegen das Eindringen von Wasser IP 20 = Geschützt gegen Fremdkörper über 12 mm, kein Schutz gegen das Eindringen von Wasser IP 40 = Geschützt gegen Fremdkörper über 1 mm, kein Schutz gegen das Eindringen von Wasser IP 54 = Geschützt gegen Staubablagerungen, die die Funktion des Relais behindern, Schutz gegen allseitiges Spritzwasser. IP 67 = Geschützt gegen das Eindringen von Staub, Schutz gegen das Eindringen von Wasser beim Untertauchen. Vibrationsfestigkeit Die max. Beschleunigung in g (9.81  m/s2 ) für den Frequenzbereich von (10…55) Hz und einer maximalen Amplitude von ± 1 mm, in der X-Achse, ohne dass sich im erregten Zustand die Schließer und im unerregten Zustand die Öffner für mehr als 10 μs öffnen. (Die X-Achse ist die Achse, die durch die Seite mit den Relaisanschlüssen geht. Die Vibrationsfestigkeit eines Relais im erregten Zustand ist allgemein höher als im unerregten Zustand. (Die Vibrationsfestigkeit für andere Achsen auf Anfrage.) Schockfestigkeit Die max. Beschleunigung in g (9.81 m/s2 ) für die Halbperiode einer Sinuswelle (11 ms) in der X-Achse, ohne dass sich die Kontakte für > 10 μs öffnen. (Die X-Achse geht durch die Relaisanschlussseite, andere Achsen auf Anfrage.) Montageabstand auf Leiterplatten Der empfohlene Abstand auf Leiterplatten zu benachbarten Relais um die Funktion sicherzustellen. Die Wärmeabgabe anderer, auf der Leiterplatte befindlicher Bauelemente, ist durch entsprechenden Abstand zu berücksichtigen. Wärmeabgabe Der typische Wert der Wärmeleistung, die ein erregtes Relais an seine Umgebung ohne Kontaktstrom oder bei Dauerstrom über alle Schließer abgibt. Die Werte sind erforderlich zur Dimensionierung der Schaltschränke bzw. der Schaltschrankklimatisierung. Drehmoment Prüfdrehmoment der Schraubanschlüsse in Abhängigkeit vom Nenndurchmesser des Gewindes nach EN 60999 sind bei: M2.5 (M2.6) – 0.4 Nm, bei M3 – 0.5 Nm, bei M3.5 – 0.8 Nm, bei M4 – 1.2 Nm. In dem Katalog ist das Prüfdrehmoment angegeben. Es ist zulässig diesen Wert um 20% zu überschreiten. Geeignet für Kreuzkopf- und Flachkopfschraubendreher Min. Anschlussquerschnitt Der min. Anschlussquerschnitt ist 0.2 mm2 flexibel. Max. Anschlussquerschnitt Der max. zulässige Anschlussquerschnitt bei eindrähtigen und mehrdrähtigen Leitungen ohne Aderendhülsen. Bei Verwendung von Endhülsen ist üblicherweise der nächst niedrigere Anschlussquerschnitt einsetzbar. 2.5  mm2 anstatt 4  mm2 , 1.5 mm2 anstatt 2.5 mm2 , 1 mm2 anstatt 1.5 mm2 . Mehrleiteranschluss Der Anschluss von zwei oder mehr Leitern an eine Klemme ist zulässig, da die Klemmen für diesen Zweck ausgelegt sind. EN 60204/VDE 0113 Absatz15. Fahrstuhlklemme/Käfigklemme: Klemme bei denen die Drähte in einen „Käfig“ eingeführt werden. Der Draht wird fahrstuhlartig gegen ein Verbindungsstück gedrückt, das gleichzeitig als Drahtschutz wirkt. Geeignet zum Anschluss von einem oder mehreren Drähten, massiv oder mehrdrähtig, mit oder ohne Aderendhülsen. Zentralschraubenklemme: Klemme bei der die Drähte beidseitig zu einer Schraube gegen eine Scheibe gedrückt werden, die gleichzeitig als Drahtschutz wirkt. Geeignet zum Anschluss von einem oder zwei Drähten, massiv oder mehrdrähtig, mit oder ohne Aderendhülsen und für Gabel- Anschlüsse. Zugfederklemme: Schraubenlose Klemme, bei der eine verfederte Klemme mittels eines Werkzeuges geöffnet und der danach eingeführte Draht durch die Federkraft kontaktiert wird. Geeignet zum Anschluss von einem Draht, massiv oder mehrdrähtig, mit oder ohne Aderendhülsen. Push-In - Klemmen: Diese Klemmen ermöglichen das schnelle anschließen von massiven oder mit Aderendhülsen versehene mehrdrähtigen Leitungen. Bei mehrdrähtigen Leitungen ohne Aderendhülsen müssen die Klemmen vorher geöffnet werden. Kabeldurchführung Zulässiger Aussendurchmesser des zu verwendenden Kabels. SSR/Halbleiterrelais/Solid State Relais SSR/Halbleiterrelais Bauelemente bei denen eine Last nicht mit einem Kontakt sondern mit einem Halbleiter geschaltet sind. Dadurch unterliegen diese Relais keinem Kontaktabbrand und keiner Materialwanderung. Sie werden vorteilhaft eingesetzt bei hoher Schalthäufigkeit bei AC und insbesondere bei DC. Die Schaltung erfolgt bei DC über Transistoren und bei AC über Thyristoren. Bei Halbleiterrelais ist die max. zulässige Sperrspannung im Eingangs- und Ausgangskreis zu beachten. Optokoppler Einem Optokoppler bezeichnet man bei Schaltgeräten ein Halbleiterrelais bei dem der Eingang gegen den Ausgang galvanisch durch einen Optokoppler getrennt ist. Alle SSR/Halbleiterrelais im Finder-Katalog sind mit einem Optokoppler aufgebaut. Schaltlast-Spannungsbereich Der Spannungsnennbereich inklusiv der üblichen Netztoleranzen für die das Halbleiterrelais ausgelegt ist. Minimaler Schaltstrom Der minimale Strom am Ausgang der erforderlich ist, um den Halbleiterschalter sicher durchzusteuern. Ansteuerstrom bei Optokopplern/Halbleiterrelais/SSR Der Mittelwert des Stromes auf der Ansteuerseite bei Nennspannung und 23 °C. Relais mit (mechanisch) zwangsgeführten Kontakten Relais mit zwangsgeführten Kontakten nach EN  50205 (umgangssprachlich auch “Sicherheitsrelais“ genannt), sind dadurch gekennzeichnet, dass durch eine mechanische Führung Schließer und Öffner eines Relais nicht gleichzeitig geschlossen sein können (Serie 7S) und, sofern Wechsler in dem Relais vorhanden sind (Serie 50), von den Wechslern nur jeweils der Schließer oder der Öffner genutzt werden dürfen. Zur Erfüllung des Sicherheitsfunktionsprinzips “Zwangsführung“ sind von einem Relais mindestens ein Schließer und ein Öffner in der Schaltungsfunktion beteiligt. Dies bedeutet, dass wenn einer der Kontakte z.B. ein Schließer verschweißt, der folgende Funktionsschritt z.B. der eines Öffners nicht eingeleitet wird und die Schaltung gestoppt wird bevor der folgende, durch die Kontaktverschweißung, kritische Schritt eingeleitet wird. Die Norm EN 50205 beschreibt die Anforderungen an Relais mit zwangsgeführten Kontakten. - Im Falle eines Öffnungsversagens eines Öffners (oder eines Schließers) muss der Kontaktabstand zu allen Schließern (oder zu allen Öffnern) mindestens 0.5  mm während der Lebensdauer betragen. Der Kontaktabstand der nicht durch das Öffnungsversagen betroffenen Öffner (Schließer) ist nicht definiert. - Typ A: Bei Relais des Typs A sind nur Schließer und Öffner vorhanden - Typ B: Bei Relais des Typs B sind Wechsler vorhanden, von denen nur die Schließer oder die Öffner eines Wechslers für die Funktion “Zwangsführung“ genutzt werden dürfen. Relais mit zwangsgeführten Kontakten vom Typ  A (Serie  7S) müssen mit dem Symbol  oder der Angabe“Typ A“ gekennzeichnet sein. Relais mit zwangsgeführten Kontakten vom Typ B (Serie 50) müssen mit dem Symbol  oder der Angabe“Typ B“ gekennzeichnet sein. Werden Relais mit zwangsgeführten Kontakten in sicherheitsrelevanten Stromkreisen eingesetzt, dürfen bei Relais des Typs B bei einem Wechsler nicht Schließer und Öffner gleichzeitig angeschlossen sein. Die Inbetriebnahme einer Steuerung bzw. einer nachträglich umverdrahteten Steuerung erfordert aus Sicherheitsgründen die Prüfung der Sicherheitsfunktion “Zwangsführung“.

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