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FINDER Hauptkatalog 2016

III-2016, www.findernet.com V Technische Erläuterungen Kontaktlastkategorie Die Wirksamkeit mit der ein Relaiskontakt einen elektrischen Kreis schaltet, ist von vielen Faktoren wie der Einfluss der Umgebungsbedingungen, das Kontaktmaterial, die konstruktive Auslegung des Relais, der Art und der Höhe der Kontaktbelastung usw. abhängig. Um ein zuverlässiges Arbeiten der Relais zu erreichen, wurden Kontaktlastkategorien(CC0,CC1undCC2)definiertundeinemRelaistypzugeordnet, die jeweils einen Kontaktlastbereich abdecken. CC 0 Gekennzeichnet durch Schaltspannung von < 30 mV und einen Schaltstrom < 10 mA CC 1 Kleinlast ohne Lichtbogenbildung oder Lichtbögen bis zu 1 ms CC 2 Starklast bei der Lichtbogenbildung auftreten kann Die Finder-Relaisserien sind in der Standardkontakt-Materialausführung in die Kontaktklasse CC 2 eingeordnet. Die Serie 30 entspricht der Kontaktklasse CC 1. Kontaktwiderstand Der Kontaktwiderstand ist eine stochastische Größe, die nicht reproduzierbar gemessen werdenkann.FürdieZuverlässigkeiteinesRelaisistderKontaktwiderstandindenmeisten Anwendungsfällen ohne Bedeutung. Ein typischer Kontaktwiderstand bei 5 V/100 mA ist 50 mΩ. Der Kontaktwiderstand eines Relais wird entsprechend der Kontaktlastkategorie nach DIN EN 61810-7 an den äußeren Anschlüssen mit einer Prüfspannung am offenen Kontakt und einem Prüfstrom über den geschlossenen Kontakt gemessen. Tabelle 3 Kontaktwiderstandsmessung nach DIN EN 61810-7 Kontaktlastkategorie (Application category) Spannung am offenen Kontakt Strom am geschlossenen Kontakt CC0 ≤ 30 mV ≤ 10 mA CC1 ≤ 10 V ≤ 100 mA CC2 ≤ 30 V ≤ 1000 mA Tabelle 4 Kontaktmaterial Das Standardkontaktmaterial ist in den Spalten des jeweiligen Relaistyps aufgeführt. WeiterelieferbareKontaktmaterialiensindindemBereich„Bestellbezeichnung“angegeben. Material Eigenschaften/AufbauTypische Anwendung* AgNi + Au - Silbernickelkontakt mit einer galvanisch aufgebrachten Hartvergoldung. - Gold ist weitgehend unempfindlich gegenüber Industrieatmosphäre. - Im Bereich kleiner Schaltleistungen ergeben sich geringere und konstantere Kontaktwiderstände als bei anderen Kontaktwerkstoffen Anmerkung: Hartvergoldung darf nicht mit einer Hauchvergoldung von bis zu 0.2 μm Schichtdicke verwechselt werden. Die Hauchvergoldung stellt einen Lagerschutz dar, ergibt aber keine Funktionverbesserung. Mehrbereichskontakt 1. Kleinlastbereich bei dem sich die Goldschicht nur in geringem Masse abträgt. 50 mW (5 V/2 mA) bis 1.5 W/24 V (Widerstandslast) 2. Mittlerer Lastbereich bei dem nach wenigen Schaltspielen die Hartvergoldung abgetragen ist und die Eigenschaften des Kontaktbasismaterials AgNi wirksam werden In Anwendungen, in denen nicht vorhersehbar ist, ob kleine oder mittlere Lasten geschaltet werden. Zum Schalten kleinerer Lasten bis herunter zu 1 mW (0.1 V/1 mA), wie z.B. Messwerte, Sollwerte oder Analogwerte wird die Parallelschaltung von zwei hartvergoldeten Kontakten empfohlen. AgNi - Silbernickelkontakt - Standardkontaktmaterial bei einer Vielzahl von Relais – Schaltaufgaben - Hohe Abbrandfestigkeit - Geringe Schweißneigung Widerstandslasten und schwach induktive Lasten bei Dauer- und Abschaltströmen bis 12 A und Einschaltströmen bis 25 A AgCdO - Silbercadmiumkontakt - Hohe Abbrandfestigkeit bei höheren AC-Schaltleistungen - Das eingelagerte CdO bewirkt eine geringere Schweißneigung im Vergleich zu AgNi Induktive AC – Lasten bei Dauer- und Abschaltströmen bis 30 A und Einschaltströmen bis 50 A AgSnO2 - Silberzinnoxidkontakt - Das eingelagerte SnO2 bewirkt eine geringere Schweißneigung im Vergleich zu AgCdO - Geringe Materialwanderung bei Gleichstromlasten Schaltkreise mit hohen Einschaltströmen bis 120 A/5 ms. Lampen, elektronische Vorschaltgeräte, DC – Lasten um eine geringere Materialwanderung zu erreichen * bei den angegebenen Strömen sind die max. zulässigen Werte des jeweiligen Relaistyps zu beachten. Spule und Ansteuerung Nennspannung Die Spulennennspannung ist der Wert der Nennspannung des Versorgungsnetzes, für den das Relais entwickelt und dimensioniert wurde. Bemessungsleistung – Bemessungsleistung des Eingangskreises Die Leistung der Spule eines Relais bei dem die Spulentemperatur gleich der Umgebungstemperatur (23  °C) ist. Diese Leistung ist nur unmittelbar nach dem Zuschalten der Spannung zu ermitteln. Die Bemessungsleistung ist das Produkt aus Nennspannung und Spulenstrom. Bei AC – Relais muss der Anker geschlossen sein. Arbeitsbereich der Spulenspannung – Arbeitsbereich der Eingangsspannung Ist der Bereich der Eingangsspannung, in dem das Relais in dem gesamten Bereich seiner Klasse bei der zulässigen Umgebungstemperatur die Anforderungen erfüllt. - Klasse 1: 80% bis 110% der Bemessungsspannung - Klasse 2: 85% bis 110% der Bemessungsspannung Bei Eingangsspannungen außerhalb der Arbeitsbereichsklassen geben die bei den meisten Relais angeführten Diagramme "R Relaistyp" Auskunft über den zulässigen Betriebsspannungsbereich. Nichtansprechspannung DerWert der Eingangsspannung, bei dem ein Relais noch nicht anspricht. DieserWert ist höher als die Rückfallspannung. Er wird nicht spezifiziert. Ansprechspannung DerWertderSpannungbeidemeinRelaisanspricht.DerWertderEingangsspannung, der bereit gestellt werden muss, damit die Relais ansprechen. Max. zulässige Eingangsspannung Der Wert der Eingangsspannung bei dem ein Relais im Dauerbetrieb die max. zulässige Grenztemperatur nicht überschreitet. Diemax.zulässigeEingangsspannungistabhängigvonderUmgebungstemperaturund der Einschaltdauer; sie ist nicht identisch mit der oberen Grenze des Arbeitsbereiches. (Sehen Sie hierzu die R-Diagramme) Haltespannung Der Wert der Eingangsspannung, bei dem ein monostabiles Relais noch nicht rückfällt. Der Wert der Eingangsspannung, der bereit gestellt werden muss, damit die Relais noch nicht rückfallen. Rückfallspannung DerWert der Eingangsspannung, bei dem ein monostabiles Relais rückfällt. Max.Wert der Eingangsspannung, der beim Abschalten des Relais nicht überschritten werden darf, damit die Relais sicher rückfallen. Verhalten beim Hochregeln der Spannung Verhalten beim Herunterregeln der Spannung A = Nichtansprechspannung a = Relais in Ruhestellung B = Ansprechspannung b = Unbestimmte Funktion C = Untere Grenze des Arbeitsbereichs c = Arbeitsbereich D = Nennspannung d = Relais in Arbeitsstellung E = Obere Grenze des Arbeitsbereichs F = Max. zulässige Eingangsspannung G = Haltespannung H = Rückfallspannung Spulenstrom - Bemessungsstrom Der Mittelwert des Spulenstromes in der Serie bei Nennspannung und bei 23  °C Spulentemperatur. Bei AC – Spulen bezieht sich der Spulenstrom auf 50 Hz. Spulenwiderstand Der Mittelwert des Spulenwiderstandes in der Serie bei 23 °C Spulentemperatur. Die Toleranz des Spulenwiderstandes ist ± 10%. Spulentemperatur Die Temperaturerhöhung (ΔT) einer Spule errechnet sich nach untenstehender Formel. Bei der Temperaturmessung wird davon ausgegangen, dass das thermische Gleichgewicht dann erreicht ist, wenn die Temperatur sich innerhalb von 10 min um nicht mehr als 0.5 K ändert. Es gilt: mit: R1 = Spulenwiderstand zu Beginn der Messung R2 = Spulenwiderstand am Ende der Messung t1 = Umgebungstemperatur zu Beginn der Messung t2 = Umgebungstemperatur am Ende der Messung Monostabile Relais Ein elektrisches Relais, das nach einem Wechsel der Schaltstellung aufgrund einer Erregung beim Abschalten der Erregung in seine ursprüngliche Schaltstellung zurückkehrt.

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